Ethanol-Kamine: Häufige Fragen

Das Feuer von Ethanol-Kaminen ist zwar sehr schön, kann aber auch gefährlich werden. Was du beim Aufstellen und der Inbetriebnahme eines Ethanol-Kamins beachten musst, erfährst du in unseren FAQ. Wie sicher sind die Kamine? Welche Gefahren gibt es? Wie kannst du diese vermeiden?

Wir beantworten aber auch allgemeine Fragen rund um die Kamine ohne Schornstein: Welche Typen gibt es? Kannst du mit den Kaminen heizen? Welche Art von Brennstoff ist zu empfehlen?

All diese Fragen haben wir beantwortet!

Wie sicher sind Ethanol-Kamine?


Bei Ethanol-Kaminen musst du mehr als bei „echten“ Kaminen auf Sicherheit achten. Das liegt daran, dass der Brennstoff, das Ethanol, so leicht entzündlich ist. Wenn das Ethanol wie vorgesehen einfach in der Brennbox abbrennt, besteht keine große Gefahr. Die Brennbox sollte allerdings mit einem Löschmechanismus versehen sein. Meist ist das eine Art Kappe, die du über sie stülpst, um die Flamme zu ersticken. Auch sollte die Brennbox nicht allzu groß sein, damit im Falle eines Unfalls nicht so viel Ethanol in ihr ist und unkontrolliert abbrennen könnte. Experten schlagen eine Füllung von maximal 3 Litern bei einem Standgerät und einen halben Liter bei einem Tischgerät vor.

Was ist die DIN 4734-1?


Um den Betrieb eines Ethanol-Kamins so sicher wie möglich zu machen, wurde die DIN 4734-1 entwickelt. Achte darauf, dass dein Kamin diese DIN bzw. deren Vorgaben erfüllt. Dazu gehören Kriterien zur Standsicherheit, der Zündvorrichtung, zum Auslaufschutz, dem Brennstoffbehälter, der Brennstoffmenge und der Temperatur. Einige Punkte davon kannst du leicht selbst überprüfen, z. B. die Standsicherheit. Droht dein Kamin schnell umzukippen, falls du gegen ihn stößt? Wackelt er? Dann Hände weg davon! Verbindest du die Kriterien der DIN 4734-1 mit gesundem Menschenverstand, macht das den Betrieb von Ethanol-Kaminen weitgehend sicher. Alternativ zur DIN 4734-1 verfügen Ethanol-Kamine oft auch über eine TÜV-Prüfung von unabhängigen Feuerstätten-Prüfstellen, z. B. der Feuerstättenprüfstelle des TÜV SÜD.

Was sind die konkreten Gefahren eines Ethanol-Kamins?


Die größte Gefahr besteht durch unabsichtliches Verschütten des Ethanols. Denn da Ethanol leicht Feuer fängt, brennt es sofort unkontrolliert, schlimmstenfalls explodiert es auch. Achte also darauf, dass du Ethanol nie verschüttest. In Verbindung mit Sauerstoff ist Bio-Ethanol ein hochentzündliches Gemisch. Besonders beim Auffüllen des Brennstoffs kommt es mitunter zu Unfällen. Die Flamme flackert aus dem Kamin heraus, holt sich neue Nahrung in der Auffüllflasche, breitet sich schnell aus und ist zudem sehr schwierig zu löschen. Fülle also niemals Brennstoff in eine brennende oder noch warme Box! Zum Auffüllen solltest du die Brennbox erst abkühlen lassen und sie aus dem Kamin herausnehmen. Das Bio-Ethanol gilt es auch sicher zu lagern: an einem für Kinder unzugänglichen Ort, weit entfernt von Wärmequellen – also nie direkt neben dem Kamin! Den Kamin selbst solltest du gegen versehentliches Umstoßen oder Umkippen sichern. Willst du ihn transportieren, und sei es nur von einem Tisch zum anderen, wenn es ein kleiner Tischkamin ist, lösche die Flamme und lass den Kamin erst abkühlen, bevor du ihn an seinen neuen Platz bringst. Bio-Ethanol ist flüssig und verschüttet schneller, als du denkst.

Welche Art von Brennstoff ist zu empfehlen?


Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Brennstoff: Bio-Ethanol und Brenngel. Bio-Ethanol ist flüssiger Alkohol – nicht zum Trinken geeignet, sondern höchst entflammbar. Aus diesem Grund solltest du diesen Brennstoff immer sicher aufbewahren: gut verschlossen, unerreichbar für Kinder, nicht in der Nähe von Wärmequellen. Es soll ja Leute geben, die den Brennstoff gleich neben den Kamin bequem in Griffweite stellen – tue das nicht! Auch Brenngel ist leicht entzündlich und sollte daher genauso sorgsam wie Ethanol gelagert werden.

Was ist der Unterschied zwischen Bio-Ethanol und Brenngel?


Bio-Ethanol ist flüssig, während Brenngel eine Paste ist. Es gibt verschiedenen Arten von sowohl Bio-Ethanol als auch Brenngel. Ethanol gibt es in verschiedenen Reinheitsgraden; für die Nutzung in einem Bio-Ethanol-Kamin kommt meist nur Bio-Ethanol 96,6 % bis 100 % in Frage. Bio-Ethanol gibt es meist in Literflaschen zu kaufen (Preis: je nach Qualität ein bis mehrere Euro), aber auch in größerer Menge. Mehr als einige Liter solltest du aber nicht zu Hause lagern – es ist zu gefährlich, falls es eben doch zu einem Feuer kommt. Brenngel ist so leicht entzündlich wie Bio-Ethanol. Achte also auch hier auf angemessene Lagerung und Handhabung. Ebenso solltest du darauf achten, dass du Kamingel kaufst (es gibt Brenngel auch für die Nutzung in der Gastronomie; das brennt aber optisch nicht so schön). Die Kosten von Brenngel sind ähnlich wie die von Bio-Ethanol: einige Euro pro Liter.

Entstehen beim Verbrennen Abgase?


Beim Verbrennen von Bio-Ethanol bzw. Brenngel entstehen auch Abgase. Und da ein Ethanol-Kamin nicht an einen Schornstein angeschlossen ist, verbreiten sich diese im Zimmer. Kohlenmonoxid, Benzol, Stickstoffdioxid, Formaldehyd, ultrafeine Verbrennungspartikel – ganz rein ist die Luft nicht, die dann durch dein Zimmer zirkuliert. Die Konzentration dieser Abgase ist meist nicht sehr hoch, aber doch hoch genug, dass du regelmäßig lüften solltest. Auch einen leichten Geruch wirst du bemerken. An diesen gewöhnst du dich in der Regel aber recht schnell, und er ist nicht gefährlich.

Kann ich mit Ethanol-Kaminen heizen?


Zum Heizen nutzen solltest du die Ethanol-Kamine nicht. Natürlich geben sie auch Wärme ab und diese darfst du gerne genießen, aber als einziges Heizgerät deiner Wohnung sind die Ethanol-Kamine eindeutig nicht geeignet. Nicht nur ist es zu teuer, vor allem ist es gefährlich. Auch wenn recht wenig Abgase durch die Verbrennung entstehen, ist es nicht ratsam, diese auf Dauer einzuatmen. Beim Betrieb eines Ethanol-Kamins solltest du immer wieder lüften. Das alleine steht dem Heizen mit Ethanol-Kaminen schon entgegen. Wichtiger aber ist, dass der Brennstoff so leicht entzündlich ist und daher nicht unbeaufsichtigt brennen soll, z. B. wenn du schläfst. Lösche den Ofen, bevor du dich ins Bett kuschelst.

Kann ich einen Ethanol-Kamin überall aufstellen bzw. aufhängen?


Beim Aufstellen deines Kamins solltest du auf eine feuerfeste Unterlage achten. Die meisten Kamine haben eine solche inklusive, entweder als Bodenplatte oder als Füße. Aber auch wenn du dein Kamin über solch eine feuerfeste Unterlage verfügt, heißt das nicht, dass du den Kamin auf einen Stapel Zeitungen stellen kannst, um ihn z. B. etwas anzuheben, weil dir das optisch besser passt. Achte auch auf die sonstige Umgebung: neben und über dem Kamin. In den Bedienanleitungen steht, welcher Mindestabstand zu brennbaren Materialien eingehalten werden muss – mindestens ein halber Meter ist angeraten. Ist dein Kamin ein Wandkamin, schau, ob er über eine hitzebeständige Rückwand verfügt, so dass sich die Wand hinter dem Kamin nicht erhitzt oder sich Schmauchspuren bilden. Das Wichtigste auch hier ist die Sicherheit – achte darauf, dass dein Kamin gut befestigt ist bzw. umkippsicher steht.

Was du beim Umstellen des Kamins beachten solltest


Willst du den Kamin an einen anderen Platz stellen, tue das niemals, wenn er noch in Betrieb ist. Durch die Bewegung kann der Brennstoff überschwappen und sich unkontrolliert entzünden. Lösche also das Kaminfeuer erst und warte danach noch eine gute Weile, dass der Kamin bzw. Restbrennstoff auch abgekühlt ist, bevor du den Kamin bewegst. Am Besten ist es, die Brennbox vor dem Umstellen aus dem Kamin zu entfernen, so dass dort verbliebene Reste nicht verschütten. Diese Vorsicht gilt auch für kleine, transportable Tischkamine – halte dich lieber daran, als versehentlich ein Feuer auszulösen.

Welche Typen von Ethanol-Kaminen es gibt


Ethanol-Kamine gibt es in mehreren Ausführungen. Als Standkamine ähneln sie einem echten Kamin am meisten und sind so gebaut, dass sie an einer Wand platziert werden können. Manchmal gibt es noch eine extra Befestigung zur Sicherung dieser Standkamine an der Wand. Es gibt auch freistehende Standkamine. Diese kannst du an beliebigen Orten aufstellen. Die freistehenden Kamine sind so gefertigt, dass auch ihre Rückseite ansehnlich ist. Eine weitere Art von Standkaminen sind Tischkamine – kleine Ethanol-Kamine, die gut auf einen Tisch passen. Viele von diesen Tischkaminen kannst du auch an der freien Luft betreiben; achte beim Kauf darauf, dass dies gefahrlos möglich ist, die Flamme gegen Wind geschützt ist. Als Letztes wären noch Wandkamine zu nennen. Diese hängst du an eine beliebige Wand; Bohrschablone und Befestigungsmaterial wird meist mitgeliefert. Die Rückwände dieser Kamine sind verstärkt und hitzebeständig, so dass du sie gefahrlos an Wänden mit z. B. Tapete aufhängen kannst.

Welches Zubehör es gibt


Wenn das Kriterium eines wie echt wirkenden Kamins bei der Auswahl deines Ethanol-Kamin ein entscheidendes war, kannst du den Wie-echt-Effekt durch zahlreiches Zubehör noch verstärken. So gibt es z. B. Feuerscheite aus Keramik zu kaufen, die du in den Ethanol-Kamin einlegen kannst. Dann flackern die Flammen um diese herum – eben fast wie in echt. Auch andere Keramik-Deko ist auf dem Markt: Blätter, Tannenzapfen, Asthölzer… Auch Steine eignen sich als Dekoration. Ebenso nett ist ein Kaminbesteck oder ein Holzregal, dass du dir neben den Kamin stellen kannst. Keramikschwämme dagegen sind keine Dekoration, sondern für das Einlegen in den Brenner gedacht. Sie saugen das Bio-Ethanol auf, verhelfen so zu einer sichereren und optisch schöneren Flamme.